Info-Brief 868: VIII. Versammlung der Indigenen Völker der Region Guajará Mirim und Nova Mamoré fordert Änderungen im Gesundheitswesen
Gesundheit war das Hauptthema der VIII. Versammlung der Indigenen Völker der Region Guajará Mirim und Nova Mamoré (Rondônia) vom 15.-18. Juni 2009 mit 70 Delegierten aus 24 Aldeias.
Diese Region hat mit mehr als 5.000 Indios die höchste indigene Bevölkerung von Rondônia. Sie leidet vor allem unter den Missständen im Gesundheitswesen. Schwierig ist die Lage zudem für die Gemeinschaften entlang der Flüsse, die mehr als 300 Kilometer von der nächsten Stadt entfernt sind.
„Die gesundheitliche Situation ist sehr schlimm. Es gibt keinen Transport, sodass viele in den Aldeias ohne Behandlung sterben“, sagte der Koordinator der Organisation Oro Wari, Milton Oro Nao. Das Geld, das für Gesundheitsbetreuung vorgesehen sei, müsste für die Betreuung verwendet werden. „Wir fordern einen Gesundheitsdistrikt in Guajará Mirim. Unser Budget geht immer in die Hauptstadt Porto Velho und nicht in die Aldeias, wie es sein sollte“, so der Vertreter. Ein Gesundheitsdistrikt in Guajará Mirim würde auch mehr finanzielle Transparenz mit sich bringen.
Die größten Mängel im Gesundheitswesen in der Region: fehlende oder schlechte Ausbildung von Indigenen Gesundheitsbetreuern, fehlende Transportmittel für Personal und Kranke, fehlende Kommunikationsmedien, fehlende Medikamente, fehlende Ärzte. (Es steht nur ein Arzt im Ausmaß von 20 Stunden pro Woche zur Verfügung obwohl im Budget zwei Ärzte für 40 Wochenstunden vorgesehen sind.)
Betreuung durch die FUNAI
Seit 2006 fordert die indigene Bewegung, dass die lokale Administration der FUNAI verbessert wird. Neben einer mangelhaften Betreuung diskriminiere die FUNAI einzelne Aldeias und schüre dadurch Konflikte. Aus diesem Grund besetzten die Indios im Januar 2009 das Büro der FUNAI und forderten die Abberufung der Verantwortlichen.
Die FUNAI in Brasília versprach die Nominierung eines Indios, der von den Indios gewählt wurde und erbat dafür eine Frist von 20 Tagen, die längst verstrichen ist.
Mangelhaft ist auch das Bildungswesen in der Region. In den Aldeias gibt es keine Einrichtungen für eine mittlere Ausbildung. Die Schüler müssen alle in die Städte. Vor vier Jahren haben die indigenen Lehrer das Projekt Açaí/Indigenes Magisterium abgeschlossen und warten nun auf eine Möglichkeit für den nächsten Bildungsweg.
Die Delegierten vereinbarten, gemeinsam mit der Bevölkerung aller Aldeias der Region die Mobilisierung für ihre Anliegen und Forderungen zu verstärken.
(Informationen von CIMI – Team Guajará-Mirim-RO)
Brasília, 18. Juni 2009
CIMI – Indianermissionsrat