Info-Brief 865: Versammlung Xukuru thematisiert Verbrechen gegen Indios
Mehr als 500 Personen nahmen vom 17.-20. Mai 2009 an der IX. Versammlung des Volkes Xukuru in der Aldeia Capim de Planta, Pernambuco teil, die das Thema hatte:
„Die Organisation stärken, um den Verbrechen zu begegnen“. Gekommen waren Vertreter aus 23 Aldeias der Xukuru, Vertreter Truká, Kambiwá, Kapinawá, Pankararu von Pernambuco, Potiguara von Paraíba und Anacé von Ceará neben nichtindigenen Verbündeten von Universitäten, Forschungseinrichtungen und anderen Organisationen. „Beeindruckt haben mich die vielen Verbündeten, die sich gemeinsam mit den Indios um eine Lösung der Probleme der Xukuru und aller indigenen Völker in Brasilien bemühten“, sagte Eden Magalhães, Sekretär des Indianermissionsrates – CIMI, der am Treffen teilgenommen hat.
Am ersten Tag der Versammlung gab es eine Podiumsdiskussion über den Einsatz der Gemeinschaft und die Kriminalisierung. Indios, Vertreter des CIMI und Anwälte gaben eine historische Zusammenfassung über die Verfolgungen und deren Ursachen. Der Rechtsreferent des CIMI, Paulo Machado Guimarães, unterstrich die Bedeutung der Artikulation der Völker: „Die Herausforderung ist, sich zu artikulieren um den Sieg zu garantieren. Wenn sie nicht gemeinsam vorgehen, wird es nicht gelingen, den Herausforderungen zu begegnen. Obwohl die Territorien demarkiert sind, gibt es weiter Probleme“. Dona Zenilda, Vertreterin Xukuru sprach über die Empfindungen ihres Volkes. Wir werden unsere Vorschläge mit Freuden diskutieren, denn die Unterstützung, die wir hier spüren hilft uns. Wir bleiben hartnäckig, wir werden von vielen ermutigt, weiter zu machen. Wir führen unseren Einsatz weiter, denn unsere Kinder und Jugendlichen müssen in diesem Land leben können und hier ihre Riten und Bräuche pflegen“, so die Vertreterin. „Wir haben niemandes Blut vergossen sondern unser Blut wurde vergossen. Wer sich einsetzt wird nicht mit verschränkten Armen sterben“.
Nach diesen Bekundungen wurde in Gruppen das Thema Kriminalisierung im Kontext von Gesundheit, Bildung, Vertreter und Verbündete diskutiert. Jede Gruppe erarbeitete Vorschläge und plante Aktivitäten, die bereits ab Juni beginnen sollen, etwa das Forum zur Unterstützung der Indigenen Völker in Pernambuco, das öffentliche Debatten, Seminare, TV-Diskussionen organisieren wird, um über die Situation der Xukuru zu informieren.
In einem gemeinsamen Brief brachten die Teilnehmer ihre Sorgen zum Ausdruck und unterstrichen die Bedeutung von Bündnissen. „Wir sind bestürzt und wollen ein Ende dieser Situation. Wir fordern, dass unser Volk in Frieden leben kann! Wir werden nicht länger schweigen. Wir verurteilen diese grausamen Machenschaften gegen unser Volk vor der Öffentlichkeit in Pernambuco, Brasilien und der Welt. Obwohl wir wissen, dass die Gegner unseres Volkes politische und wirtschaftliche Macht in unserem Land haben, fürchten wir uns nicht, denn wir sind nicht allein. Wir wissen um die Kraft durch Tamain und Tupã, wir erhalten Unterstützung durch unsere Verbündeten, die auch die teuflischen und grausamen Machenschaften gegen das Volk Xukuru kennen“, heißt es im Brief.
Obwohl die Xukuru fast ihr ganzes traditionelles Gebiet in der Hand haben, werden sie weiter verfolgt und ihre Vertreter kriminalisiert, um den Einsatz des Volkes zu schwächen. Nach den Ermordungen von indigenen Vertretern leiden wir jetzt unter der Kriminalisierung. Derzeit laufen Verfahren gegen 43 Personen. Von ihnen wurden 26 verurteilt, zwei sind in Untersuchungshaft und die anderen warten auf den Beginn des Prozesses.
Brasília, 20. Mai 2009
CIMI – Indianermissionsrat