09/02/2009

Info-brief 852: III. Kontinentales Treffen der Guarani

Zentrales Thema beim III. Kontinentalen Treffen Guarani, vom 5.-7. Februar in São Gabriel (Rio Grande do Sul)  ist das Fehlen von Land für die Indios Guarani in den südlichen Bundesstaaten Brasiliens. Rund 150 Guarani sind zu dieser Versammlung gekommen, bei der auch an das Massaker der Vertreters Sepé Tiaraju vor 252 Jahren gedacht wird.


 


Indigene Vertreter aus Rio Grande do Sul, Santa Catarina und Paraná diskutieren dringliche Probleme wie etwa territoriale Fragen. „Viele Familien leben am Rande der Straßen, ständig der Gefahr von Verkehrsunfällen ausgesetzt, weil sie kein Land haben“, beklagte die Vertreterin Maurício Guarani vom Gebiet Estiva in Viamão (RS).


 


Die Indios wollen Druck auf die FUNAI ausüben, damit neue Arbeitsgruppen zur Identifikation der Territorien eingesetzt werden. In den letzten Monaten gelang den Völkern die Schaffung einer Arbeitsgruppe, um drei Gebiete in Rio Grande do Sul identifizieren. Am 6.2. gibt es Gespräche mit Vertretern der FUNAI, der Bundesstaatsanwaltschaft und der Nationalen Gesundheitsstiftung. 


 


Noch in diesem Jahr soll es eine Versammlung mit den Guarani aus Argentinien und Paraguay geben, um den seit dem I. Kontinentalen Treffen begonnenen Austausch zu verstärken.


 


Erinnerung an Sepé


 


Am 7.2. werden die Priester ein Gedenken an Sepé Tiaraju zelebrieren. Er führte die Guarani beim Widerstand gegen die Grenzvereinbarung zwischen  Spanien und Portugal an, auf deren Grundlage die Indios an das andere Ufer des Uruguai vertrieben wurden. Sepé starb beim Sanga da Bica in der Stadt São Gabriel. Drei Tage nach seinem Tod wurden mehr als 1.500 Guarani bei Coxilha do Caiboaté von den Truppen niedergemetzelt.


 


„Es ist ein wichtiger Moment, um über unsere Geschichte, unseren Einsatz und unser Volk nachzudenken“, sagte Maurício, die auf bedeutende Fortschritte hinwies, etwa die Gründung der Kommission für die Gebiete Guarani und mehr Dialog mit der FUNAI über die Territorien des Volkes.


 


 


Brasília, 5. Februar 2009


CIMI – Indianermissionsrat

Fonte: Cimi
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