13/06/2008

Info-brief 820: Gesetzesprojekt über Nationalen Rat für Indigene Politik liegt nun dem Nationalkongress vor

Nach dem Druck indigener Organisationen wurde das Gesetzesprojekt, das den Nationalen Rat für Indigene Politik (CNPI) behandelt, laut Parlamentarischer Referentin des Zivilhauses, heute (12.6.) an den Nationalkongress weitergeleitet, obwohl der Präsident der Republik bereits vor 55 Tagen, am 18. April, die Weiterleitung genehmigte.


 


Präsident Luís Inácio Lula da Silva unterzeichnete das Dokument Nr. 226 während einer Versammlung mit indigenen Vertretern, einen Tag nach dem Lager Terra Livre 2008. Am 22. April 2008 wurde der Text im Amtsblatt des Bundes veröffentlicht und sollte 3 bis 4 Tage später dem Direktorium der Kammer vorliegen, wie sonst bei diesen Gesetzesprojekten üblich.


 


Die indigenen Völker des Landes forderten die Gründung des Nationalen Rats für Indigene Politik, als beratendes Gremium, um die brasilianische indigene Politik mitgestalten zu können. Das Gesetzesprojekt wurde vom CNPI ausgearbeitet.


 


Am 18.4., bei der Unterzeichnung der Weiterleitung, versprach Präsident Lula seine Teilnahme an der nächsten Sitzung des CNPI 19.6.2008.


 


 


Arbeitsgruppen zur Identifikation der Gebiete Guarani Kaiowá noch immer nicht eingesetzt


 


Die Guarani Kaiowá aus Mato Grosso do Sul fordern einmal mehr von der FUNAI die Einsetzung der Arbeitsgruppen zur Identifizierung der 36 traditionellen Gebiete der Gemeinschaft, wie in einem Vertrag im November 2007 vereinbart wurde. Vom 6. bis 7. Juni 2008 fand die Aty Guasu (Versammlung) im Gebiet Jaguapiré, um diese und andere Themen zu diskutieren.


 


Wenn die FUNAI die Technikergruppen nicht einsetzt, werden die Guarani die Bundesregierung vor nationalen und internationalen Tribunalen anzeigen, denn infolge des Landmangels steige die Gewalt gegen die Gemeinschaft schrieben die Indios an die FUNAI.


 


Der im November 2007 zwischen der FUNAI und den Gemeinschaften abgeschlossene Vertrag sah vor, dass die Technikergruppen im März 2008 ihre Arbeit aufnehmen.


 


Laut Pressereferentin der FUNAI wurde der Beginn der Erhebungen in den Gebieten auf unbekannte Zeit verschoben. Die Anthropologen seien bereits ausgewählt und erstellen Prioritäten für die Technikergruppen. 


 


Bei der Versammlung bestimmten die Guarani Anastácio Peralta als Vertreter Roberto Carlos als Stellvertreter für den Nationalen Rat für Indigene Politik. Anastácio Peralta wird nächste Woche an der Sitzung in Brasília teilnehmen und daneben auch mit der FUNAI über die Einsetzung der Technikergruppen verhandeln.


 


„Es gibt großen Druck, damit die FUNAI die Technikergruppen nicht einsetzt. Fazendeiros und Politiker [von Mato Grosso do Sul] machen viel Druck. Es ist sehr wichtig, dass die Techniker die Arbeit aufnehmen, um die Gebiete danach zu demarkieren“, sagte Anastácio.


 


Laut Erhebung der Universität Dom Bosco in Campo Grande sollten neben diesen 36 Territorien weitere 100 traditionelle Gebiete des Volkes demarkiert werden.


 


Bei der Atu Guasu berichteten die Guarani von der ständigen Gewalt gegen ihre Gemeinschaften, etwa der Kurussu Ambá. Sie beklagten auch die Installation eines elektrischen Zaunes um eine im Bau befindliche Alkoholfabrik, in der Nähe der Aldeia


Jatawari (Lima Campo).


 


Brasília, 12. Juni 2008


Cimi – Indianermissionsrat

Fonte: Cimi
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