06/06/2008

Info-brief 819: Volk Terena verstärkt seinen Einsatz für traditionelles Gebiet

Zwischen dem 28.5. und 1.6.2008 haben rund 300 Familien Terena auf einem Teil ihres zurück gewonnenen Gebietes in der Region Miranda, Mato Grosso do Sul, ein Lager aufgeschlagen. Sie wollen, dass die FUNAI das Verfahren der Gebietsregelung weiterführt. Aufgrund einer angeordneten Reintegration von Besitz hat die Gemeinschaft das Gebiet wieder verlassen. Daraufhin kamen Vertreter nach Brasília, um mit der FUNAI über weitere Maßnahmen zu verhandeln.


 


Rund 5.000 Terena leben zusammengepfercht auf 159 ha in den Aldeias Moreira


(45 ha) und Passarinho (114 ha), am Rande von Miranda im Pantanal von Mato Grosso do Sul. Es ist eines der Gebiete mit der höchsten Bevölkerungsdichte. „Wir sind müde. Die Gemeinschaft ist aufgebracht. Man will sich das nicht länger gefallen lassen“, sagte einer der Vertreter nach der Rückgewinnung am 28. Mai 2008. „Nur wenige Familien können ein Feld bestellen. Die meisten sind gezwungen, in den Zuckerrohrfabriken zu schuften“.


 


Am 31.5.2008 hat Richterin Vânia de Paula Arantes die Reintegration von Besitz angeordnet. Obwohl diese Entscheidung nicht von einer Bundesinstanz erlassen wurde, haben die Indios das zurück gewonnene Gebiet verlassen, um eine Auseinandersetzung mit der Polizei zu verhindern. Danach begaben sich Vertreter der Terena nach Brasília, um mit der FUNAI über die Gebietsregelung zu diskutieren. Sie wollten wissen, warum man die in den 1980er Jahren und 2000 erfolgten Erhebungen eingestellt hat. Die Ergebnisse wurden weder abgeschlossen noch veröffentlicht. 


 


Die FUNAI versprach, dass die Technikergruppe die Arbeiten der Identifikation wieder aufnehmen und ein Anthropologe in das Gebiet kommen werde.


 


Geschichte


Die Situation dieses Gebietes ist ähnlich wie die anderer Territorien in der Region.


Anfang des 20. Jahrhunderts hat der Indianerschutzdienst (SPI) einer Gruppe Terena 2.000 ha in der Nähe der Siedlung Miranda zugesprochen. Aus der Siedlung wurde eine Stadt, die sich auch über indigenes Gebiet ausdehnte, das auf lediglich 10 % seiner ursprünglichen Fläche reduziert wurde.


 


Jahrelang galten die Terena als Indios, die sich auf Land von Nichtindios aufhalten. In den letzten zehn Jahren haben sich die Indios mit diesem Vorurteil nicht abgefunden und setzen sich für ihr traditionelles Gebiet ein, von dem sie vertrieben wurden. Vergleichbares geschah mit den Gebieten Limão Verde, Buriti, Chachoeirinha-Mãe Terra.


 


(Informationen von Egon Heck – CIMI MS)


 


 


Brasília, 5. Juni 2008


Cimi – Indianermissionsrat

Fonte: Cimi
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