08/02/2008

Info-Brief 801: Invasoren bedrohen Bororo im Gebiet Jarudore

Die Bororo im Gebiet Jarudore in der Gemeinde Poxoréu (Mato Grosso) sind über die erneuten Drohungen seitens der Invasoren besorgt und warten, dass sich die FUNAI mit der Bundespolizei um eine Lösung der Situation bemüht.


 


In den letzten zwei Wochen sind die Bedrohungen gestiegen und von den 28 Personen haben 20 das Gebiet bereits verlassen, berichtete Maria Aparecida Toroekure und meint, dass die Verbrechen nur aufgrund der Straffreiheit möglich sind. „Es passiert nichts, wenn sie einen Bororo ermorden oder eines ihrer Fahrzeuge zerstören“, so die Kazikin und verweist auf die Ermordung von Elenilson Batare im März 2007 und auf das Attentat gegen ihren Schwiegersohn im Dezember 2006 hin.


 


Ein FUNAI-Mitarbeiter versprach, am 30.01. ins Gebiet kommen und mit der Bundespolizei verhandeln zu wollen. Aparecida befürchtet aber, dass wieder nichts geschieht. „Bevor sie unseren LKW in Brand steckten, haben wir die FUNAI drei Mal über die Drohungen informiert“.


 


Das Gebiet Jarudore ist seit 1945 in der Größe von 4.070 ha demarkiert, wird aber von Invasoren beansprucht. Im Juni 2006 haben die Bororo ein Stück ihres Landes besetzt um die FUNAI und die Justiz unter Druck zu setzen, damit die Invasoren abgezogen werden. Seither reagieren diese mit Drohungen und Aggressionen. Die Kazikin lässt sich aber nicht einschüchtern: „Ich verlasse das Gebiet, erst wenn ich tot bin. Dieses Gebiet ist registriert. Wir haben das Recht, hier zu sein“.


 


Einige Bororos aus der Aldeia Sangradouro unterstützen die Gemeinschat in Jarudore.


 


Maxakali fordern bessere Gesundheitsbetreuung


 


Seit Anfang Januar 2008 sind viele Indios der 65 Familien Maxakali in der Aldeia Verde in der Gemeinde Ladainha (Minas Gerais) infolge mangelhafter sanitärer Einrichtungen schwer krank. Die Gemeinschaft und indigene Organisationen werden bei Gericht Maßnahmen zur Verbesserung der Situation fordern. In der Aldeia gibt es keine Kanalisation und es fehlen unter anderem Medikamente.


 


Seit Januar 2007 leben die Familien Maxakali in diesem Gebiet, das die FUNAI für sie gekauft hat. Größtes Problem ist hier die Wasserversorgung. Auf den Hügeln gibt es zwar einige Quellen, aber das Wasser wird nicht bis zu den Familien geleitet und die Qualität des aufgestauten Wassers ist sehr schlecht. Die Pumpen, die das Wasser aus dem artesischen Brunnen der Aldeia weiterleiten sollten, sind seit einiger Zeit kaputt.


 


Im Januar war fast die ganze Gemeinschaft krank. Viele litten unter Kopf- und Buschschmerzen, Erbrechen, Fieber, Übelkeit, Nasenbluten oder Erschöpfung. „In der Aldeia lagen alle krank danieder. Sogar die Kinder hatten keine Lust zum Spielen“ sagte Gilce Freire, vom CIMI-Team in der Region, der vor zehn Tagen bei den Indios war. Laut einer Presseinformation der Nationaler Gesundheitsstiftung vom 31.1.2008 handle es sich um einen Virus, der bereits behandelt werde.


 


 


 


Am 16.1.2008 versammelten sich Vertreter Maxakali mit dem Koordinator des Indigenen Sanitätsdistrikts von Valadares und forderten einen Arzt für den Bereich, in dem es bisher nur zwei Krankenpfleger gibt.


 


Die Gemeinschaft Maxakali von der Aldeia Verde, der Regionale Verband Mucuri der Kleinbauern, der CIMI, die Bundesuniversität von Vale do Vale do Jequitinhonha haben die Bundesstaatsanwaltschaft informiert. Sie fordern einen Arzt, Sanierungen sowie ein Vorsorgeprogramm seitens der FUNASA, um künftige Erkrankungen zu verhindern.


 


Brasília, 31.1.2008


Cimi – Indianermissionsrat

Fonte: Cimi
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