09/09/2005

CIMI INFO-BRIEF 679

FUNAI wird Technikergruppe für Identifikation des Gebietes Maxakali einsetzen


 


Vor zwei Wochen hat das Volk Maxakali sein Gebiet in Minas Gerais zurück gewonnen. Fazendeiros, die dieses Land für sich beanspruchen, reagieren mit Gewalt. In diesem Kontext hat die FUNAI bis Ende September die Gründung einer Technikergruppe zur Revision der Gebietsgrenzen gesagt und kommt damit der Forderung der Indios nach, dass etwa 3.000 ha des traditionellen Gebietes, die bei der Demarkierung von 1996 unberücksichtigt blieben, nun überprüft werden.


 


Am 28.08.2005 versuchten Fazendeiros einen Überfall auf Mitarbeiter des CIMI und kritisierten ihren Einsatz bei der Rückgewinnung des Gebietes. Tags darauf wurde auf das Lager der Maxakali geschossen, um sie einzuschüchtern. Am 30.08.2005 kam es zur Unterzeichnung eines Abkommens zwischen Indios, FUNAI und Fazendeiros. Vereinbart wurde, dass sich die Indios bis zum Abschluss der Studien durch die FUNAI auf den 2.000 zurück gewonnenen ha frei bewegen können. “Die Fazendeiros können auf ihren Anwesen weiter arbeiten. Bis zur gerichtlichen Entscheidung über die Reintegration von Besitz werden die Fazendeiros keine weiteren Holzschlägerungen vornehmen.“ Die FUNAI sagte der Gemeinschaft Verpflegungspakete zu.


 


Erst aufgrund der Gewalt und des Drucks seitens der Fazendeiros haben die Indios der Vereinbarung zugestimmt. Nachdem auf den Fazendas weiter gearbeitet werden kann, befürchtet der CIMI kein Ende der Probleme.


 


Aggressionen


 


Fazendeiros versuchten, zwei CIMI-Mitarbeiter zu lynchen. Nach dem Eingreifen der Militärpolizei standen sie mehrere Stunden in der Kaserne in Santa Helena unter Polizeischutz. Auf das Haus eines anderen Mitarbeiters wurden Steine geschleudert. Die CIMI-Missionare Gilce Freire, Markus Breuss und dessen Frau mussten unter dem Schutz der Polizei die Stadt verlassen. Sie begaben sich nach Brasília, um über die Gewaltakte zu informieren. Gespräche gab es mit der Kommission für Menschenrechte der Abgeordnetenkammer, mit Vertretern der Abteilung für Grundstücksangelegenheiten der FUNAI und mit der 6. Kammer der Bundesstaatsanwaltschaft. “Unser Ziel ist es, die Sicherheit und das Leben der Indios, der CIMI-Mitarbeiter sowie ihrer Angehörigen zu garantieren. Es ist wichtig, dass die Bundespolizei im Gebiet ist“, so Gilce Freire, der von wiederholten telefonischen Drohungen gegen CIMI-Mitarbeiter in den letzten Tagen berichtete.


 


Nächste Schritte


 


Die Kommission für Menschenrechte der Abgeordnetenkammer wird sich am 08./09.09.2005 zur besseren Einschätzung der Lage vor Ort nach Santa Helena de Minas und in das Gebiet Maxakali begeben. Dazu eingeladen werden Abgeordnete. Bürgermeister der Region, Vertreter des Justizministeriums, der FUNAI, der Staatsanwaltschaft sowie des Sekretariats für Öffentliche Sicherheit in Minas. Die Kommission bemüht sich auch um einen Termin mit dem Justizministerium.


 


Die Staatsanwaltschaften in Brasília und Minas Gerais, wollen dass die Bundespolizei in der Region bleibt. Am 31.08.2005 gab es Audienzen mit Parlamentariern in Belo Horizonte.


 


Brasília, 01. September 2005.


 


Cimi – Indianermissionsrat


 

Fonte: Cimi - Assessoria de Imprensa
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