12/08/2009

Info-Brief 870: Indigenes Gebiet Awá-Guajá: Bundesjustiz bestätigt indigenes Recht und ordnet Abzug der Invasoren an

Am 30. Juni 2009 wurde die Entscheidung von Richter José Carlos Madeira von der 5. Kammer der Bundesjustiz in São Luís – MA bezüglich der 15 Verfahren hinsichtlich des indigenen Gebietes Awá-Guajá veröffentlicht. Das Gebiet sei traditionelles Gebiet bestätigte das Gericht und verfügte den Abzug nichtindigener Besetzer innerhalb von 180 Tagen. Bei Nichteinhaltung dieser Frist hat die FUNAI eine Strafe von 50.000 Reais täglich zu zahlen, bis die Anordnung erfüllt ist.


Die Indios und ihre Unterstützer haben aufgrund der angespannten Lage in ihrem Gebiet sowie der ständigen Bedrohung der Gemeinschaft seit langem auf diese Entscheidung gewartet. Bereits im Jahr 1985 wurde das Territorium identifiziert. Verzögerungen im administrativen Verfahren und Einsprüche vor Gericht erschwerten die Anerkennung des Gebietes der nomadisierenden Awá-Guajá. Das ursprünglich mit 232.000 Hektar 1992 deklarierte Gebiet wurde 2002 demarkiert und schließlich 2005 mit nur 118.000 Hektar homologiert.


In den letzten Jahrzehnten litt die Gemeinschaft unter der Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und der Vertreibung von ihrem Territorium, das sich auf dem Gebiet der Gemeinden Zé Doca, Centro Novo und Bom Jardim erstreckt. Früher war es ein üppiges Territorium, das beträchtlich verkleinert wurde und dessen ökologisches Gleichgewicht gestört ist, wie Indios Awá und Ka’apor berichten.


Die Indios in den Aldeias und auch jene, die keinen Kontakt zu der sie umgebenden Gesellschaft haben, hoffen infolge der gerichtlichen Entscheidung auf eine Verbesserung ihrer Situation. Dazu braucht es aber sofortige und ständige Maßnahmen zur Kontrolle, um die Ausbeutung der noch verbliebenen Rohstoffe und die Zerstörung des Territoriums zu verhindern. In diesen Plan einbezogen werden muss auch das biologische Reservat Gurupi, in dem isolierte Gruppen leben, da sich Nichtindios durch dieses Reservat Zugang zum indigenen Gebiet der Awá-Guajá verschaffen. Nur durch die Bewahrung und den Schutz ihres Lebensraumes können die Awá-Guajá und die anderen Völker überleben.


Rosana de Jesus Diniz Santos (Regionale Koordinatorin CIMI Maranhão)


 


Brasília, 9. Juli 2009
CIMI – Indianermissionsrat

Fonte: Cimi
Share this: