Der Text wurde von Indios aus dem ganzen Land und von der Bundesregierung im Umfeld der Nationalen Kommission für Indigene Politik (CNPI) erarbeitet und wird beim Plenum des Lagers diskutiert. Wird das Dokument verabschiedet, ergeht es an die Exekutive und danach an den Nationalkongress. Seit 14 Jahren steht die Behandlung des Statuts im Kongress an.

Folgende Punkte stehen auf der Tagesordnung des Lagers: indigene Gebiete (Demarkierung, Schutz, Abzug von Nichtindios und Nachhaltigkeit), die 19 Bedingungen, die das Oberste Gericht im Kontext des Verfahrens zur Bestätigung der Homologation von Raposa Serra do Sol aufgestellt hat, Gewalt gegen die indigenen Völker, Kriminalisierung. Indigene Gesundheit und Schulbildung sowie die Stärkung der nationalen indigenen Bewegung sind weitere Themen.

Das Lager Terra Livre wird von der Artikulation der Indigenen Völker von Brasilien (ABIP) und vom Forum zur Verteidigung der Indigenen Rechte (FDDI) organisiert.

Letzter Tag des Abzugs der Invasoren aus Raposa Serra do Sol

Indios befürchten noch mehr Morddrohungen

Heute, 30. April 2009, endet die Frist für den Abzug der nichtindigenen Besetzer des indigenen Gebietes Raposa Serra do Sol in Roraima. Die indigenen Vertreter hoffen, dass sie ab 1. Mai 2009 das ganze Gebiet beanspruchen können. Allerdings sind sie besorgt über die Morddrohungen gegen sie, die von Viehtreibern ausgehen.

Julio Makuxi, vom Indianerrat Roraima (CIR) bestätigt, dass die Gemeinschaft zuversichtlich ist, weil sie ab morgen das traditionelle Land der Makuxi, Taurepang, Patamona, Wapichana und Ingarikó beanspruchen können. Die indigenen Vertreter befürchten aber weitere Morddrohungen, die in den letzten Tagen zugenommen haben.

Laut CIR fährt ein Pistoleiro, bekannt als Mineiro“ mit seinem Motorrad ständig durch die Aldeia Barro. Mineiro war auch an den Angriffen gegen die Indios im Mai 2008 beteiligt. Eine Gruppe Kaziken hat sich in der Aldeia versammelt und wartet auf den Abzug aller Invasoren.

Wir wissen, dass morgen 300 Polizisten der Nationalen Streitkraft in das Gebiet kommen werden und das Regionale Bundesgericht der 1. Region eine Basis in Pacaraima einrichtet. Darum sind wir der Ansicht, dass die Entscheidung des Obersten Gerichts umgesetzt wird“, sagte Júlio. Am 19. März 2009 bestätigte das Höchstgericht mit 10 zu 1 Stimmen die fortlaufende Demarkierung von Raposa Serra do Sol, wie im Dekret der Homologation 2005 festgelegt.

Hinsichtlich einiger Fazendeiros, die alle von ihnen vorgenommenen Einrichtungen zerstörten, obwohl sie dafür vom Bund entschädigt wurden, sagte Júlio: „Wir wollen, dass sie heute unser Gebiet verlassen. Sie sollen alles was sie wollen, mitnehmen“.

Ein Teil der Reispflanzungen und an die 7.500 Stück Vieh, die im Gebiet bleiben, werden für den Bund von der FUNAI und der Nationalen Gesellschaft für Versorgung kontrolliert.

Brasília, 30. April 2009

Cimi – Indianermissionsrat