Info-Brief 850: Weltsozialforum 2009: Indios wollen gemeinsamen Einsatz für Umwelt
Von 26.1. bis 1.2. werden an die 3.000 indigene Vertreter aus der ganzen Welt nach Belém (Pará) zum neunten Weltsozialforum kommen. Ausgehend von diesem Treffen wollen die Indios ihre interkontinentale Zusammenarbeit verstärken, um der Umweltkrise besser zu begegnen und die internationale Mobilisierung der indigenen Völker ausweiten.
Diesmal werden noch mehr indigene Vertreter teilnehmen als bisher und das sei ein Beweis des Fortschritts der indigenen Bewegung, wie die Indigene Kommission für das Weltsozialforum bekannt gab. Mindestens 1.500 Indios werden aus Brasilien und 500 Vertreter aus Lateinamerika erwartet. Beim letzten in Brasilien stattgefundenen Forum,
Die Aktivitäten der indigenen Völker sind vor allem rund um die Bundesuniversität von Pará, im Zelt der Indigenen Völker geplant. Indios werden aber auch bei anderen Diskussionen im Zelt der Völker des Waldes, der Menschenrechte und der Sozialen Karte mitwirken. Thematisiert werden auch die Lebensmittelproduktion und die Landwirtschaftspolitik.
Neben Versammlungen, Podiumsdiskussionen und Arbeitsgruppen gibt es auch Kampagnen und kulturelle Darbietungen. Am 27.1. wird die Versammlung der Organisationen der Indigenen Völker eröffnet. Die Andine Koordination der Indigenen Organisationen (CAOI) und die Koordination der Indigenen Organisationen aus Amazoniens Bucht (COICA), der die Koordination der Indigenen Organisationen vom brasilianischen Amazonien angehört, sind die bedeutendsten Organisationen bei diesem Forum. Diese und andere indigene Organisationen wollen einen weltweiten Paradigmenwechsel, ausgehend von den indigenen Werten und Erfahrungen, vor allem in Lateinamerika.
Laut Roberto Spinoza, Mitglied der Indigenen Kommission des Weltsozialforums, sollen die Aktivitäten für das laufende Jahr vereinbart werden. „Wir planen eine starke Mobilisierung für den 12. Oktober. Daneben überlegen wir bereits Themen für das Sozialforum 2010, das sich vor allem mit der zivilisatorischen Krise, mit der ökologischen Sintflut und kollektiven Rechten befassen wird“, so Spinoza.
Indios kommen auf dem Landweg, auf Flüssen und mit Flugzeugen.
Viele Indios sind bereits nach Belém unterwegs. An die 150 Indios aus Amazonas und Roraima sind gestern in Manaus an Bord eines Schiffes gegangen. Während ihrer Reise auf dem wasserreichsten Fluss der Welt diskutieren sie Themen wie die Garantie indigener Territorien, die Auswirkungen großer Projekte auf Amazonien sowie den Umweltschutz im Kontext klimatischer Veränderungen.
Am 20.1. ist ein Bus aus Rio Grande do Sul mit etwa 50 Guarani aus Bundesstaaten im Süden und aus Mato Grosso do Sul abgefahren. Unterwegs gibt es einen Stopp im Gebiet der Apinajé in Tocantins für einen kulturellen Austausch unter den Gemeinschaften.
Brasília, 22. Januar 2009
CIMI – Indianermissionsrat