Info-brief 849: Indigene Vertreterin in Mato Grosso ermordet
Die indigene Vertreterin Valmireide Zoromará (42 Jahre) vom Volk Pareci wurde am 9.1.2009 erschossen, als sie mit seiner Familie beim Fischfang war. Aufgrund ihres Einsatzes für die Wiederaufforstung des Gebietes ihres Volkes in der Region Diamantino, Mato Grosso, erhielt sie zuvor wiederholt Drohungen. Der geständige Mörder Isamel Lima ist Verwalter der Fazenda von Sebastião de Assis, einer der Fazendeiros, der schon Auseinandersetzungen mit den Pareci hatte.
Valmireide wurde von 13 Personen begleitet, darunter ihre Kinder und ihr Mann Valdenir Amorim, der beim Angriff verletzt wurde. Er musste in ein Krankenhaus nach Tangará da Serra. Sein Zustand infolge der Kopfverletzung sei kritisch und es seien schlimme Folgen zu befürchten, berichtete sein Sohn Kleberson Zoromará.
Laut Kleberson kam der Täter mit einem anderen Mann, der sich unauffällig näherte und zu schießen begann. Valmireide wurde in den Rücken getroffen. Ismael gab bei der Zivilpolizei in Diamantino an, er sei allein gewesen und schoss ihn die Menge, ohne zu wissen, wer die Indios waren. Als sie zum Fluss hinunter stiegen, hätte sie der Mörder gesehen, sagte Kleberson. Die Untersuchung wird in der nächsten Woche der Strafkammer von Diamantino übertragen.
Die Familie von Valmireide hofft auf Gerechtigkeit und beklagt ihren Verlust für die sechs Kinder und die Gemeinschaft. „Sie war stets entschlossen und wurde seit langem ständig bedroht. Sie wird uns sehr fehlen bei unserem Einsatz“, sagte ihre Cousine Maria Helena.
Indigene Vertreterin als Zielscheibe
Indios und andere Vertreter von Mato Grosso sind der Ansicht, dass die Ermordung von Valmireide, die bedeutendste Vertreterin der Gemeinschaft, beabsichtigt war. Im Oktober 2008, während einer Diskussion über ein sozioökonomisches und ökologisches Gebiet in Mato Grosso, war sie sehr bestürzt, als ein Fazendeiro behauptete, dass es in der Region von Diamantino keine Indios gebe. Nach der Versammlung brachte Valmireide ihre Kinder nach Nova Nova Marilândia, weil sie mit Mord bedroht wurde, aber die Mutter wollte ihren Einsatz bis zum Ende weiter führen, berichtete die Tochter Kelly Cristina Zoromará.
„Sie wollten eine Schlüsselperson beseitigen, um unseren Einsatz zu schwächen“, so Rony Azoinayce, ein anderer Vertreter Pareci. Rony ist von einem anderen Gebiet der Pareci, etwa
Geschichte
Im Jahr 1996 wurde das Gebiet Estação Pareci in der Nähe der Gemeinden Diamantino und Nova Marilândia vom Justizministerium zum traditionellen Territorium mit einer Fläche von 3.620 Hektar erklärt. Im Februar 1999 wurde der deklaratorische Erlass des indigenen Gebietes aufgehoben, da er nicht dem Dekret 1.775 entsprach, der sei 1996 das Verfahren der Demarkierung regelt. Die FUNAI beauftragte 2005 die Anthropologin Siglia Doria mit neuen Erhebungen im Gebiet. Im April 2007 wurde eine neue Arbeitsgruppe unter ihrer Leitung eingesetzt, um die Erhebungen zu ergänzen. Der Bericht hätte gemäß den Fristen des Erlasses bis November 2008 veröffentlicht werden müssen.
Laut FUNAI bestehe die Möglichkeit, dass der Teich, wo das Verbrechen gegen die Indios geschah, „innerhalb des zu demarkierenden Gebietes sein könnte, aber das ist noch nicht bestätigt“. Die Studie ist in der Phase der Revision und „es gibt noch keinen Termin für die Veröffentlichung“, so die FUNAI.
Brasília, 15. Januar 2009