15/12/2008

Info-Brief 845: Kundgebungen der Indios von Raposa Serra do Sol zur Verteidigung der Homologation des Gebietes

Am 10. Dezember 2008 wird der Oberste Gerichtshof das Verfahren über das indigene Gebiet Raposa Serra do Sol in Roraima fortsetzen. Die Indios der Region bemühen sich um landesweite Unterstützung ihrer Anliegen. Gestern, am 3.12., gab es eine Kundgebung mit rund 20.000 Arbeitern in Brasília, bei der es um die Aufrechterhaltung der Homologation des Gebietes ging.


Während der Demonstration berichtete der Makuxi Ednaldo André über die Gewalt und den Einsatz der indigenen Völker in den letzten 30 Jahren, dankte für die Solidarität seitens der sozialen Bewegungen für die Völker der Region und bekräftigte seine Hoffnung, dass der Oberste Gerichtshof die Homologation von Raposa bestätigen werde.


 


Auch in São Paulo wurde die Homologation von Raposa Serra do Sol bei der Verleihung des Indigenen Kulturpreises durch das Kulturministerium verteidigt. Der Präsident der Nationalen Stiftung für Kunst (FUNARTE) unterstrich die Bedeutung der Unterstützung dieses Gebietes. Kazike Dionito Makuxi, einer der Teilnehmer am Festakt, verwies auf das symbolische Datum des Verfahrens, den 60. Jahrestag der Erklärung der universalen Menschenrechte.


 


Menschenrechte und indigene Anliegen werden am 8.12.2008 bei der Veranstaltung „Schrei Makunaima – 60 Jahre Erklärung der universalen Menschenrechte und die Indigenen Völker von Raposa Serra do Sol“ von 15:00-18:00 im Justizministerium diskutiert.


 


Geschichte


Im indigenen Gebiet Raposa Serra do Sol leben mehr als 19.000 Indios Makuxi, Wapichana, Ingaricó, Taurepang und Patamona. Am 15. April 2005 wurde das Territorium auf der Grundlage eines präsidentiellen Dekrets mit einer Fläche von 1,743 Millionen Hektar homologiert. Mehr als drei Jahre lang versuchte die Bundesregierung die Invasoren zu einem friedlichen Abzug zu bewegen. Einige Reisproduzenten weigerten sich aber, das Gebiet zu verlassen. Auf eine Operation der Bundespolizei im März 2008 zum Abzug der Fazendeiros reagierten diese mit Gewalt. Sie steckten Häuser in Brand, blockierten Brücken, zerstörten Brunnen und versuchten indigene Vertreter zu ermorden.


 


In einer einstweiligen Verfügung wurde die angeordnete Operation der Bundespolizei bis zum Abschluss des Verfahrens zur Bestätigung der Homologation seitens des Obersten Gerichts aufgehoben. Am 27.8.2008 stimmte der Berichterstatter des Prozesses, Minister Carlos Ayres Britto für die Unzulässigkeit des Verfahrens und legte den Abzug der nichtindigenen Besetzer des Gebietes fest. Darauf beantragte Minister Carlos Menezes Direito die Einsicht in die Akten des Prozesses, der am 10.12.2008 fortgesetzt wird.


 


 


Brasília, 4. Dezember 2008


Cimi – Indianermissionsrat

Fonte: Cimi
Share this: