06/08/2007

Cimi Info-Brief 777: Dom Erwin Kräutler als Präsident des CIMI wieder gewählt

Die Teilnehmer der XVII. Versammlung des CIMI haben Dom Erwin Kräutler als Präsident gewählt. Der Bischof der Prälatur am Xingu hat diese Funktion seit der außerordentlichen Wahl im November 2006 ausgeübt, nachdem der damalige CIMI-Präsident, Dom Franco Masserdotti, im September 2006 bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. Roberto Liebgott wurde als Vize-Präsident und Éden Magalhães als Exekutivsekretär gewählt. 


 


Die Versammlung begann am 30.7. und endet am 3.8.2007 mit der Verabschiedung der Prioritäten für die kommenden zwei Jahre. Diskutiert wurden bisher die Herausforderungen und Alternativen für die indigenen Wirtschaften.


 


Die Völker Rikbaktsa, Xukuru, Tupinikim und Kassupá berichteten von ihren Erfahrungen und es wurde deutlich, dass die Kontrolle über ihre Gebiete ein unverzichtbares Element für das Überleben der Völker ist. Die Beteiligung der Indios an den künftigen Plänen der Gemeinschaft ist für die wirtschaftliche Autonomie ebenso wichtig wie punktuelle Projekte für den Unterhalt. Diese Autonomie bei der Definition der Wege bedeutet nicht, dass die indigenen Wirtschaften von der nationalen Wirtschaft getrennt sind.


 


Der Anthropologe Alfredo Wagner betonte, dass Wirtschaft und Land in direktem Zusammenhang stehen und es für die Autonomie notwendig ist, die natürlichen Ressourcen zu kontrollieren. Ein Gebiet sei mehr als nur eine geografische Größe, es stehe in Beziehung zur physischen und kulturellen Reproduktion einer Gemeinschaft, unterstrich Wagner. Die indigenen Gebiete sind ständig gefährdet durch infrastrukturelle Großprojekte, wie Gasleitungen oder Wasserkraftwerke und durch Gesetze, die den Zugang zu den natürlichen Ressourcen erleichtern, etwa im Fall des Bergbaus. Auch die wirtschaftliche Autonomie ist bedroht, wenn sie aktuellen Modellen folgen muss und ein Volk nicht als Gemeinschaft beteiligt ist.


 


Diskutiert wurden auch die Herausforderungen der Völker auf dem Land in Lateinamerika. Frei Sérgio von Via Campesina verwies, dass sich viele Kleinbauern, auch wenn ihnen das Land gehört, dem Diktat der Lebensmittelkonzerne unterwerfen müssten, und nicht autonom produzieren können.


 


Am 31.7. nahm Dom Dimas Lara Barbosa, Generalsekretär der CNBB, an der Versammlung teil und übermittelte die Grüße der Bischofskonferenz. Er berichtete, dass bei der V. Lateinamerikanischen Bischofskonferenz (CELAM) im Mai 2007 indigene Anliegen ganz besonders von Bischöfen aus Mexiko, Bolivien und anderen Ländern eingebracht wurden.


 


Cimi – Indianermissionsrat


Brasília, 2. August 2007

Fonte: Cimi
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