26/01/2007

CIMI INFO-BRIEF 744

 


Indios besetzen FUNAI in Acre aus Protest gegen Holzschlägerungen


 


Eine Gruppe der Apolima-Arara aus dem indigenen Gebiet Arara do Amônia in der Gemeinde Marechal Thaumaturgo (AC), besetzte am 6.12. das Gebäude der Organisation der Indigenen Völker vom Fluss Juruá (OPIRJ) in dem auch die FUNAI der Gemeinde Cruzeiro do Sul ein Büro hat.


 


Drei Tage waren die Indios im Boot nach Cruzeiro unterwegs. Mit der Besetzung wollen die Apolima die Demarkierung ihres Gebietes erreichen und Maßnahmen von der FUNAI und dem Brasilianischen Umweltinstitut – IBAMA gegen die Ausbeutung von Holz in ihrem Gebiet erzwingen.


 


Am 18.11. beschlagnahmten die Indios ein Holzlager und das Transportboot.


Nur die Bundespolizei reagierte darauf. Sie entsandte einen Mitarbeiter in die Region, um die Situation zu kontrollieren und ein Mindestmaß an Sicherheit zu gewährleisten.


 


Die FUNAI und das IBAMA könnten die Probleme lösen. Heute sind die zwei Organe nicht zu einer Lagebesprechung erschienen. Die anwesenden Vertreter des INCRA, der Bundespolizei, des Landessekretariats für Indigene Völker und des Umweltinstituts für Acre forderten von der Bundesstaatsanwaltschaft, die FUNAI und das IBAMA zu einer Lösung zu verpflichten. Die indigenen Vertreter bei der Versammlung bekräftigten, den Sitz der OPIRJ solange besetzt zu halten, bis die Demarkierung ihres Gebietes und der Stopp der Holzausbeutung gewährleistet sind.


 


Das jüngste Gutachten der FUNAI bestätigt zum dritten Mall, dass die 20.754 Tausend ha Gebiet der Apolima-Arara sind.


 


 


Justiz ordnet Unterzeichnung des Verfahrens der Demarkierung des Gebietes Terena (MS) durch FUNAI an


 


Die 6. Kammer des Regionalen Bundesgerichts der 1. Region lehnte einstimmig die Berufung der Invasoren des indigenen Gebietes Cachoeirinha der Terena in der Gemeinde  Miranda, Mato Grosso do Sul ab. Auf Grund dieser Entscheidung ist die einstweilige Verfügung nichtig, die verhinderte, dass die FUNAI den Prozess an das Justizminister zur Unterzeichnung des Deklaratorischen Erlasses weiterleitet. Der Spruch wurde im Amtsblatt der Justiz am 4.12.2006 veröffentlicht.


 


Im September 2006 waren indigenen Vertretern Terena in Brasília bei Audienzen mit Gerichtsvertretern der 6. Kammer, damit diese die entsprechenden Verfahren zur Demarkierung von Cachoeirinha beschleunigen. Der berichterstattende Gerichtsrat Daniel Paes Ribeiro, versprach damals die Behandlung noch vor Jahresende.


 


Die Nachricht über die gerichtliche Entscheidung erreichte die Indios am 2.12. im Lager Mãe Terra während eines Gedenkaktes zum ersten Jahrestag der Rückgewinnung ihres Landes. Die Terena sind besorgt über die Geschwindigkeit der FUNAI und des Justizministeriums bei der Behandlung des Falls: „Wir haben entschieden, dieses Land nicht mehr zu verlassen. Aber erst die Entscheidung der Regierung gibt uns Gewissheit, hier in Frieden leben zu können“, so Kazike Zacarias während des Gedenkens.


 


Brasília, 7. Dezember 2006


Cimi – Indianermissionsrat

Fonte: CIMI
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