CIMI INFO-BRIEF 623
2. KONTINENTALES TREFFEN DER INDIGENEN VÖLKER UND NATIONALITÄTEN DER AMERIKAS
“INTI NAPAI” – BEEINDRUCKENDER SONNENGRUSS ZUM BEGINN
Bei der Eröffnung des 2. Kontinentalen Treffen der indigenen Völker Amerikas in Quito (Ecuador) am 22.07.2004 wurde die Sonne von den anwesenden Hunderten indigenen Vertretern recht eindrucksvoll begrüsst. Die Zeremonie hat Pilatunha Lincango vom Volk Kitukar aus der Region Quito geleitet.
Die jahrtausendalte Zeremonie dieses Volkes ist reich an Symbolen und rituellen Ausdrücken. Am Ort des Treffens, in der Schule der Laurita-Schwestern wurde eine grosse Sonne aus Früchten der Region gestaltet. Es war Nacht, am Himmel leuchteten die Sterne als sich die Indios in Gedanken und im Herzen auf das Ritual vorbereiteten.
Bei Sonnenaufgang war die Zeremonie in vollem Gange. Ein indigenes Paar aus jedem teilnehmenden Land – Kolumbien, Venezuela, Peru, Ecuador, Bolivien, Guatemala, Mexico, Paraguay, Honduras – bildete einen Kreis um die Sonne aus Früchten und besprengten sie mit Duftwassern und indigenen Getränken. Alle waren im Einklang mit der Mutter-Erde (Pachamama) und brachten ihren Dank, ihr Lob und ihre Bitten für alle indigenen Völker des Kontinents der Sonne bei ihrem Aufgang dar. Es wurde Wawa Pichincha, der Berg um Quito, verehrt. Für das Volk Kitukar ist er der Heilige Berg, die Quelle des Lebens.
Von Brasilien sind unter anderen indigene Vertreter Makuxi und Wapichana (RR), Pataxó (BA), Tapeba (CE), Sateré-Mawé (AM), Bakairi (MT) und Manchineri (AC) sowie ihre Verbündeten vom CIMI und von der Diözese Roraima gekommen. Es werden mehr als 600 Indios aus nahezu allen Ländern des Kontinents und Gäste aus Europa (Spanien, Italien, Frankreich) erwartet.
Mit Musik und viel Beifall werden die Ankommenden begrüsst. Am ersten Tag gab es bereits fünf Arbeitsgruppen: Land, Autonomie und Selbstbestimmung geleitet von Sebastião Manchineri, Präsident von COICA; Vielfalt und Pluralität geleitet von Luis Macas von der Indigenen Universität in Ecuador; Rechte der Völker, Nationalitäten und soziale Bewegungen beim Weltsozialforum geleitet von Nicia Maldonado von CONIVE aus Venezuela; Militarisierung geleitet Forge Frederick (CICA); Frauen und der Ausbau eines plurinationalen Staates geleitet von Vicenta Chuma (PIA).
Das 1. Kontinentale Treffen endet am Sonntag (25.07.)
Brasília, 22. Juli 2004